KI ist das Thema dieser Tage. Auf der einen Seite sehen wir das riesige Potenzial auf der anderen Seite dreht sich viel um Angst und Verbot. Gerade im schulischen Kontext herrscht die Furcht vor Betrugsmöglichkeiten und einem nicht lernen wollen der Schüler. Diese Gedanken unterstelle ich hier mal einer Lehrkraft :-).
KI als Lernhilfe für die mündliche Prüfungsvorbereitung
Künstliche Intelligenz (KI) kann gerade Schülerinnen und Schüler der Oberstufe beim Lernen wirkungsvoll unterstützen.
Wichtige Vorbemerkung
Ich möchte eines vorweg klarstellen: Ich bin keine Befürworterin des „Nicht-Lernens“. Im Gegenteil – nur das Wissen, das ich tatsächlich im Kopf habe, strukturiert verarbeitet und gelernt habe, steht mir jederzeit zuverlässig zur Verfügung. Diese persönliche Intelligenz ist tausendmal wertvoller als jeder computergestützte Impuls von außen. Sie funktioniert unabhängig von Hackerangriffen oder Stromausfällen.
KI ist daher ein Hilfsmittel – moderner und flexibler als jedes Buch, aber eben nur ein Hilfsmittel. Das eigene Denken darf bei der Nutzung niemals ausgeschaltet werden.
KI als Unterstützung für die Oberstufe
Mir geht es darum, das Lernen zu vertiefen und den eigenen Wissensgewinn zu vergrößern. Ein spannendes Beispiel ist die Vorbereitung auf eine mündliche Prüfung.
Nehmen wir an, ein Schüler muss im Fach Politik und Wirtschaft eine mündliche Prüfung zum Thema Wirtschaftspolitik ablegen.
Unterschiede zwischen mündlicher und schriftlicher Prüfung
Eine mündliche Prüfung unterscheidet sich grundlegend von einer schriftlichen:
– Im Abitur erhält man meist nur eine kurze Vorbereitungszeit von etwa 30 Minuten.
– Währenddessen muss man flexibel und schnell auf die Fragen des Prüfers reagieren.
– Der Stoff muss so verinnerlicht sein, dass er ohne Hilfsmittel strukturiert und logisch präsentiert werden kann.
Bei schriftlichen Prüfungen hingegen bleibt mehr Zeit, einen Text auszuarbeiten.
Die Rolle des Prüfers
Ein entscheidender Faktor ist der Prüfer selbst: seine Vorlieben, Eigenheiten und Art, Fragen zu stellen. Genau hier kann KI ins Spiel kommen – eine Möglichkeit, die es vor wenigen Jahren noch nicht gab.
Beobachte deinen Lehrer:
– Welche Formulierungen nutzt er?
– Wie stellt er Fragen?
– Welche Antworten erwartet er?
– Welche Schwerpunkte setzt er?
Diese Beobachtungen kannst du in ein sogenanntes *Prompt* für die KI übertragen. Beispiel:
> „Mein Prüfer ist ein sehr strukturiert denkender Mensch. Mein Prüfungsthema ist Wirtschaftspolitik, einschließlich internationaler Wirtschaftsbeziehungen und sozialer Marktwirtschaft. Er stellt meist offene Fragen, bezieht aktuelle Themen ein und erwartet von mir Jahreszahlen sowie Namen wichtiger Akteure. Bitte gib mir zehn Fragen, die ich im Rahmen einer 30-minütigen mündlichen Prüfung beantworten könnte.“
So erhältst du neue Perspektiven auf dein Prüfungsfeld – Fragen, die du allein vielleicht nicht entwickelt hättest.
Interaktive Prüfungssimulation mit KI
Noch intensiver wird das Training, wenn du die KI direkt ansprichst – über Mikrofon und Lautsprecher deines Smartphones oder iPads. Ein mögliches Prompt:
> „Bitte prüfe mich in den nächsten 10 Minuten ausgehend von der Fragestellung ‚Soziale Marktwirtschaft‘ im Oberstufenstoff des Bundeslandes Hessen. Grundlage sind die Handreichungen für die Abiturprüfung. Stelle mir basierend auf meinen Antworten jeweils passende Folgefragen.“
So kannst du eine realistische Prüfungssituation simulieren.
KI als Lernpartner – oder gemeinsam mit Mitschülern
Natürlich kannst du dieses Modell auch mit einem Mitschüler trainieren. Dann profitiert ihr beide vom Lerngewinn. Falls kein Partner verfügbar ist, springt die KI ein.
Systeme, die du nutzen kannst
– **Copilot** – als App installierbar
– **Apple KI** – bereits integriert, wenn du ein iPad besitzt
Weitere Prompts zur Abiturvorbereitung (Politik & Wirtschaft) mit KI kannst Du ganz einfach per Email bzw. über das Kontaktformular anfordern.
Trage dazu Deinen Namen, Email und “Bitte 10 Prompts zur Abi-Vorbereitung (PoWi) zusenden” ein.



